Entwicklung einer innovativen Autorenumgebung für die universitäre Fernlehre

Autor/innen

Schlagworte:

Autorenumgebung, Bologna-Reform, Kompetenzmanager, Kompetenzprofilmanager, e-learning, hochschulübergreifende Vergleichbarkeit von Qualifikationen, qualifikationsbasiertes Lernmodell, universitäre Lehre

Abstract

1999 wurde die europäische Hochschulreform im namensgebenden italienischen Bologna mit dem Teilziel unterzeichnet, eine bessere Vergleichbarkeit von Qualifikationen (von Studienabschlüssen, aber auch Modulen) im europäischen Raum zu erreichen. Statt die Vergleichbarkeit zwischen Hochschulen zu erhöhen und die Mobilität zu fördern, hat sich die Situation seit Inkrafttreten von Bologna jedoch eher verschärft, insbesondere aufgrund der bis heute fehlenden Normung bei der Beschreibung von Qualifikationen und der deutlichen Zunahme an neuen Studiengängen und eingeschriebenen Studierenden. Nach näherer Betrachtung der Probleme, denen Hochschulen seit Bologna ausgesetzt sind, und insbesondere nach dem genaueren Beleuchten der Infrastruktur von Hochschulen wurden weitere Problembereiche aufgedeckt, aus denen sich zusammen mit den Problemen der mangelhaften Vergleichbarkeit von Qualifikationen die Forschungsziele (FZe) der Arbeit ableiteten. Erstes Forschungsziel (FZ1) war dabei die Bereitstellung eines Modells, das eine hochschulübergreifende Vergleichbarkeit der Qualifikationen von Studiengängen, Modulen und Kursen (SMKen) ermöglicht. FZ2 war die Bereitstellung einfacher und komfortabler Autorenwerkzeuge (AWe) für die Erstellung qualifikationsbasierter Kurse und FZ3 die Bereitstellung qualifikationsbasierter AWe für die einfache und komfortable Erstellung von Studiengängen. Bei FZ2 und FZ3 sollte neben der Unterstützung aus Produzentensicht auch die Konsumentensicht konzeptionell mit angedacht und auch prototypisch in Ansätzen mit realisiert werden, insbesondere um SMKe von Konsumenten auch belegen und ausführen lassen zu können. Als Zielsystem für die AWe für Kurse wurde die Lernplattform (engl. Learning Management System, LMS) Moodle gewählt. Im Rahmen von FZ1 wurde mit dem qualifikationsbasierten Lernmodell (engl. Qualification Based Learning Model, QBLM) ein Modell konzipiert, das auf bereits existierenden Modellen aufbaut und die Vergleichbarkeit von Qualifikationen ermöglicht. Zur Erreichung von FZ2 wurde das Wissensmanagement-Ökosystemportal (engl. Knowledge Management Ecosystem Portal, KM-EP) als geeignetste Plattform identifiziert, insbesondere da es bereits einfache und komfortable AWe für Kurse bot und sich aufgrund des modularen Aufbaus gut für die Bewältigung offener Herausforderungen im Rahmen von FZ2 und FZ3 eignete. Zur Erreichung von FZ2 wurden mit dem Kompetenzmanager und dem Kompetenzprofilmanager zwei Werkzeuge konzipiert und entwickelt, die einen softwaregestützten Einsatz von Qualifikationen gemäß dem QBLM an Hochschulen überhaupt erst ermöglichen. Eine weitere verbliebene Herausforderung bei FZ2 war, die Erweiterung existierender AWe für Kurse des KM-EP um die Möglichkeit diese mit Lernzielen sowie Zugangsvoraussetzungen in Form von Kompetenzprofilen versehen zu können. Im Rahmen von FZ3 konnten keine geeigneten AWe für Studiengänge identifiziert werden, weshalb diese von Grund auf neu konzipiert und entwickelt wurden. Für Konsumenten wurden im Rahmen von FZ2 und FZ3 Werkzeuge entwickelt, um sich als Studierender zu registrieren, sich in Studiengänge einzuschreiben, Kurse zu wählen und den eigenen Lernfortschritt einsehen zu können. Die AWe für SMKe wurden nach der Entwicklung in einer initialen Evaluation im Rahmen eines Cognitive Walkthrough untersucht, wobei bei allen AWen Fehler und Verbesserungsvorschläge identifiziert wurden, die anschließend behoben bzw. umgesetzt wurden und so zu fehlerbereinigten und optimierten Werkzeugen führten. Die AWe für Kurse wurden anschließend in einer abschließenden, vergleichenden Evaluation den AWen von Moodle gegenübergestellt, um die Frage zu klären, ob die Werkzeuge des KM-EP fu�����������������������������������r Kurse tatsächlich eine einfachere und komfortablere Möglichkeit bieten, qualifikationsbasierte Kurse zu erstellen, als herkömmliche AWe. Ergebnis war, dass mit den KM-EP-AWen für Kurse die Abarbeitung deutlich schneller vonstattenging und als einfacher und komfortabler beurteilt wurde, wenngleich noch Verbesserungspotential besteht. Im Rahmen der Arbeit wurde die in FZ1 angestrebte Vergleichbarkeit von Qualifikationen durch das QBLM ermöglicht, ferner lassen die in FZ2 und FZ3 bereitgestellten AWe den softwaregestützten Einsatz von Qualifikationen ebenso zu wie die einfache und komfortable Erstellung qualifikationsbasierter SMKe. Damit wurde die Grundlage geschaffen, um die Vergleichbarkeit von Qualifikationen hochschulübergreifend und auch EU-weit zu adressieren.

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Veröffentlicht

2020-02-06

Ausgabe

Rubrik

Dissertations / Dissertationen

URN