Hochschulschrift (Dissertation)

TU-Clausthal, Clausthal, 2016

URL: https://dokumente.ub.tu-clausthal.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00000297/Db112526.pdf (last check 2016-04-27)

Zusammenfassung

Das heutige Leben der Menschen ist vom Internet durchdrungen, kaum etwas ist nicht „vernetzt“ oder „elektronisch verfügbar“. Die Welt befindet sich im Wandel, die „Informationsgesellschaft“ konsumiert in Echtzeit Informationen auf mobilen Endgeräten, unabhängig von Zeit und Ort. Dies gilt teilweise auch für den Aus- und Weiterbildungssektor: Unter „E-Learning“ versteht man die elektronische Unterstützung des Lernens. Gelernt wird „online“; Inhalte sind digital verfügbar. Zudem hat sich die Lebenssituation der sogenannten „Digital Natives“, der jungen Individuen in der Informationsgesellschaft, verändert. Sie fordern zeitlich und räumlich flexible Ausbildungssysteme, erwarten von Bildungsinstitutionen umfassende digitale Verfügbarkeit von Informationen und möchten ihr Leben nicht mehr Lehr- und Zeitplänen unterordnen – das Lernen soll zum eigenen Leben passen, lebensbegleitend stattfinden. Neue „Lernszenarien“, z.B. für alleinerziehende Teilzeitstudierende oder Berufstätige, sollen problemlos möglich werden. Dies soll ein von der europäischen Union erarbeitetes Paradigma leisten, das unter dem Terminus „Lebenslanges Lernen“ zusammengefasst ist.

Sowohl E-Learning, als auch Lebenslanges Lernen gewinnen an Bedeutung, denn die (deutsche) Wirtschaft thematisiert den „Fachkräftemangel“. Die Nachfrage nach speziell ausgebildeten Ingenieuren im MINT-Bereich soll schnellstmöglich befriedigt, die „Mitarbeiterlücke“ geschlossen werden, um so weiterhin das Wachstum und den Wohlstand zu sichern. Spezielle E-Learning-Lösungen für den MINT-Bereich haben das Potential, eine schnelle sowie flexible Aus- und Weiterbildung für Ingenieure zu bieten, in der Fachwissen bezogen auf konkrete Anforderungen der Industrie vermittelt wird. Momentan gibt es solche Systeme allerdings noch nicht.

Wie sehen die Anforderungen im MINT-Bereich an eine solche E-Learning-Anwendung aus? Sie muss neben neuen Technologien vor allem den funktionalen Anforderungen des MINTBereichs, den verschiedenen Zielgruppen (wie z.B. Bildungsinstitutionen, Lerner oder „Digital Natives“, Industrie) und dem Paradigma des Lebenslangen Lernens gerecht werden, d.h. technische und konzeptuelle Anforderungen zusammenführen.

Vor diesem Hintergrund legt die vorliegende Arbeit ein Rahmenwerk für die Erstellung einer solchen Lösung vor. Die praktischen Ergebnisse beruhen auf dem Blended E-Learning-System des Projekts „Technische Informatik Online“ (VHN-TIO).

Abstract

Framework for target group-oriented Blended E-Learning in STEMdisciplines in the context of Lifelong Learning

Today’s life is permeated by the internet, barely anything is not "networked" or "electronically disposable". The world is changing, the "information society" is consuming information in real-time on mobile devices, irrespective of time and space. This also partly applies for the education and advanced training: By "e-learning" is understood the electronic support of learning which takes place "online"; digital contents are available via internet.

Furthermore, living conditions of the so called "digital natives", the young individuals of the information society, have changed. They claim educational systems which are flexible concerning time as well as space and expect comprehensive digital availability of information of the educational institutions. They do not want to subordinate their lives to curriculums or schedules – but learning shall fit their own lives and shall be taking place lifelong. New "learning scenarios", e.g. for single parent part-time students or working people shall be made practicable easily. This shall be achieved by a paradigm acquired by the European Union which is consolidated under the term "lifelong learning".

Both, e-learning as well as lifelong learning, gain in importance since the (German) economy address the "shortage of skilled workers". The demand for specifically trained engineers of the STEM sector shall be satisfied quickest possible as well as closing the "gap of employees" to furthermore secure the increase and wealth. Specific e-learning solutions for the STEM sector have the potential to offer a fast as well as flexible education and advanced training for engineers in which concrete requirements of the industry based on expert knowledge are communicated. Problem: At the moment there is no such system yet.

What are the requirements for such an e-learning application in the STEM sector? Next to new technology it especially needs to fulfill the functional requirements of the STEM sector, of the diverse target groups (like e.g. educational institutions, learners or digital natives, industry) as well as lifelong learning’s paradigm, i.e. the technical and conceptual requirements need to be merged.

Against this background, the work at hand provides a framework for the compilation of such a solution. The practical results are based on the blended e-learning system of the project "Online Computer Engineering" (VHN-TIO).